Sturm und Gewitter

Es ist jetzt über 10 Tage her und der Unfall im Allgäu hinterlässt überall weiter seine Spuren. Die Angehörigen und Freunde der Toten haben bei einer ergreifenden Zeremonie Abschied genommen und sind immer noch ratlos, warum es zu dem Verlust kommen musste.

Rettungskräfte haben sich kaum erholt, schon warten die nächsten Einsätze in unseren Bergen auf Sie.

Guides und so manche Unternehmen im Allgäu versuchen sich einen Reim darauf zu machen, was an diesem Tag schief gelaufen ist.

Und manche gehen kurz nach dem Unglück am selben Ort scheinbar einfach Ihrer Arbeit nach als ob nicht geschehen ist.

Warum wir für ein temporäres Verbot des Canyonings im Allgäu sind, bis bestimmte wichtige Rahmenbedingungen geklärt sind, werden wir in den kommenden Wochen genauer darlegen.

Aus der Erfahrung vieler Jahre in der Schlucht und dem Miterleben von Unfällen, auch mit Todesfolge, kann nur jedem Guide empfohlen werden in sich zu gehen und bei Bedarf auch psychologische Hilfe anzunehmen.
Sich wieder in die Arbeit zu stürzen, um sich abzulenken ist ein Möglichkeit, die oft erwähnt wird. Aber sie ist nicht geeignet, um solche Erlebnisse im eigenen Arbeitsumfeld zu verarbeiten.

Wenn man nach so einem Unglück am selben Ort zur Tagesordnung übergeht, bevor die Ermittlungen abgeschlossen sind, dann stellen sich den Beobachtern viele Fragen: Wie abgebrüht muss man sein? Muss „the show“ weitergehen?

Wir wünschen uns ein allgemeines Innehalten im Allgäu und einen ehrlichen und aufrichtigen Umgang mit der Situation, die sich nach dem Unfall vor 10 Tagen ergeben hat.

Allen Angehörigen und Freunden, die bei der Trauerfeier Abschied nehmen mussten, gilt unser aufrichtiges Beileid.
Allen Verletzten gilt unser aufrichtiger Wunsch nach vollständiger Genesung und allen Beteiligten der Wunsch, die richtige Unterstützung bei der Bewältigung dieser einschneidenden Lebenssituation zu haben.

Die Allgäu Outdoor Guides
1. Vorstand
Jonny Lovrinovic

Rettungs- und Suchaktion in der Starzlachklamm bei Sonthofen.
Rettungs- und Suchaktion in der Starzlachklamm bei Sonthofen. 
Foto: Andrea Liss
hochgeladen von Redaktion all-in.de

Leider kam es am Samstag den 03.09.2022 zu einem Unglück in der Starzlachklamm bei dem eine 28. jährige Frau nur noch tot geborgen werden konnte.
Wir bitten darum bei allen Anfragen die zuständige Polizeidienststelle in Sonthofen bzw. Kempten zu kontaktieren, da wir keine Informationen haben, die wir öffentlich machen können.
Unser Dank geht an die Einsatzkräfte, die an diesem schlimmen Wochenende Dienst hatten.

https://www.all-in.de/sonthofen/c-polizei/einsatz-in-der-starzlachklamm-canyoning-teilnehmerin-27-ist-tot_a5172509?ref=curate

Unser Beileid geht an die Familie und Hinterbliebenen der jungen Frau. Wir wünschen die notwendige Kraft und den Zusammenhalt um den Verlust gemeinsam zu überstehen.

Es ist ein bitterer Tag, fast genau 10 Jahre nach dem ersten tödlichen Unglück im Allgäu erschüttert dieses Ereignis die Outdoor-Szene im Allgäu. Es ist Zeit in sich zu gehen, das eigenen Tun zu überdenken. Die polizeilichen Ermittlungen werden Ihren Teil dazu beitragen.

Im Namen aller Guides im AOGU
Jonny Lovrinovic
1. Vorstand